Liebe Mitglieder,

Diesen Samstag gibt es einen vielleicht letzten größeren Helfereinsatz mit Willi, 08.10.22, von 8-12 Uhr auf unserem Poltringer Acker. Wäre doch schön, wenn viele dazu kommen würden! Die Karottenernte steht dann an. Dafür braucht es Grabeforken/Grabgabeln: wer hat, bitte unbedingt mitbringen! Wer sonst mal unter der Woche helfen möchte z.B. freitags ernten oder sonst Kartoffel sortieren, gerne melden: gaertner@solawi-ammerbuch.de (oder anrufen Handy momentan verschwunden).

Dringende Bitte: wir vermissen einige unserer grünen Kisten! Letzten Freitag hatten wir alle Kisten in Verwendung! Bitte, wer noch solche bei sich haben solltet: Bitte bringt sie zu Eurer Abholstation zurück!

Willis Abschied zum Jahresende war für mich überraschend. Als seine Gärtnerkollegin werde ich wohl besonders sein Lächeln & Gute Laune am Morgen, sein Pfeifen während Ackerarbeiten, seine Hilfsbereitschaft und auch seine Herzlichkeit & Fürsorglichkeit bei den Helfereinsätzen vermissen. Die immer mal wieder gegensätzliche Gartenansätze von uns beiden haben sich sehr gut ergänzt: Willi ist eher der „Maschinelle & Setzlingspflanzenmann“ und ich eher die „Handwerkliche & Aussaatfrau“. Wir waren und sind es noch: ein gutes Team! Auf seinem zukünftigem (beruflichem) Wege wünsche ich ihm von Herzen Alles Gute!

Nun noch zum Gärtnerischen Teil:

Letzten Freitag hatten wir erfreulicherweise 4 HelferInnen: das war toll! So konnte zumindest u.a. ein Teil der Radieschen gewaschen werden. Wir freuen uns auch immer sehr, wenn wir Euch so eine erntefrische und gefüllte Kiste Euch zukommen lassen können! Die Ernte ist momentan sehr ernteintensiv: Feldsalat, Spinat, Radieschen brauchen u.a. viel Zeit, um geerntet zu werden. Alleine für die Radieschen-Ernte und Teil-Waschung waren ca. 4 Arbeitsstunden nötig. Da kommt dann mal die Frage auf, wie es denn möglich ist, dass es in Supermärkten gewaschene Radieschen Bündel für einen Euro gibt! Wir sind da über jede Erntehilfe am Freitag sehr dankbar! Gerne könnt Ihr Euch dazu anmelden oder auch spontan kommen: von 8-14 Uhr ist immer jemand von uns auf dem Hofacker.

Unser Sellerie ist dieses Jahr leider sehr sehr klein ausgefallen: das lag wohl an der Trockenheit! Mancherorts ist er zeitweise in Begleitpflanzen untergangen, jedoch war das nicht überall so und sie sind ebenfalls sehr klein. Verwendet gerne das Grün des Sellerie, es ist sehr geschmacksintensiv! Und auch das „Radieschengrün“ ist essbar, z.B. zum Salat oder zum Dünsten.

Wir hatten zwar keine Nachtfröste mehr, jedoch ist es nun definitiv mit unseren Gurken vorbei. Die Gurke Russkaja hat bis zuletzt getragen und wir finden, durch Sabines Tipp (die beiden Kappen links und rechts abschneiden und gegen das Gurkenende reiben, so dass die Bitterstoffe rausgehen) waren sie auch sehr lecker. Wir sind gespannt, was Ihr so in der „Gemüseumfrage“ so schreiben werdet!

Durch den häufigen Regen die letzten Tage, kommen jetzt auch wieder vermehrt Schnecken. Sie gehören auch zum „Abbau/Verwertungsprozess“ der Natur dazu: sie kommen und essen die letzten schwachen, aber auch noch fitten, Pflänzchen. Deswegen kann es sein, dass Ihr von Ihnen immer mal wieder Spuren u.a. auch auf der Bunten Bete finden werdet.

Letzte Woche gab es auch bei manchen Abholstationen „Sonnenblumen-Köpfe“ zum Mitnehmen als Futter für die Vögel und wir hoffen, ihr füttert damit Eure Vögel in Eurem Umfeld! Wir haben nun die letzten großen Sonnenblumen geerntet, weil die Fläche bearbeitet und vorbereitet wird für das kommende Jahr. Einige Sonnenblumenköpfe haben wir auf dem Acker für die Vögel gelassen. Im nächsten Jahr wäre es jedoch sehr schön, wenn es einen Streifen gäbe, an dem die Sonnenblumen über den Winter stehen bleiben könnten! So dienen sie nicht nur bis zuletzt als Futter & Landemöglichkeit für Vögel, sondern auch für viele Insekten, die in ihrem markhaltigen Stängel überwintern.

Unsere diesjährige Kürbisernte war leider sehr dürftig! Es hat gerade mal für eine Ausgabe ausgereicht. Sie waren nicht nur sehr klein, sondern auch sehr wenige. Die Kürbispflanzen hat es vermutlich am härtesten von allen Kulturen getroffen: der Frost Ende Mai, die Trockenheit und auch die Begleitpflanzen haben ihnen zu schaffen gemacht. Wir sind sehr froh und dankbar, dass uns Regine und Andreas (unsere Verpächter vom Poltringer Acker & Mann für unsere Bodenbearbeitung) mit weiteren Kürbissen aushelfen konnten! Auch ihre Kürbisse sind dieses Jahr, aufgrund der Trockenheit, kleiner, dafür sind sie besser geeignet zum „Teilen“ bei Gemüsepartnern. Es wurde bereits das Thema „Regionale Produzenten & Arbeitskreis Einkaufsgemeinschaft“ in der letzten Mitgliederversammlung angesprochen: eine mögliche Idee ist es, nicht nur selbst Gemüse zu produzieren, sondern diese auch bei Ernteausfällen mit regional und biologisch erzeugtem Gemüse zu ergänzen, die Vielfalt zu erhöhen (z.B. Tomaten, Sauerkraut, Getreide etc.), uns manche Arbeiten (wie z.B. Karottenernte) zu erleichtern und somit andere regionale Produzenten zu unterstützen.

Zur Ausgabe: wir ernten diese Woche die letzten (kleineren) Rot- und Weißkohle, da dann die Bodenbearbeitung beginnt, damit wir diese Flächen noch rechtzeitig mit Gründüngung besäen können. Die Lauche und Sellerie auf diesen Beeten sind auch besonders klein, da das unsere akuten „Begleitpflanzen-Beete“ in diesem Sommer waren. Ansonsten sind unsere letzten Aussaaten prächtig geworden: die Asia-Salate, Spinat und Radieschen & Eiszapfen sind wunderschön geworden!

Noch eine Herzensangelegenheit zuletzt: unser Saatgut – unsere Zukunft! Nächste Woche Mittwoch, 12.Oktober, um 19 Uhr ganz gemütlich bei Dir zu Hause, denn er ist online, gibt es den Vortrag von Patrick Kaiser „Vielfalt säen – Zukunft ernten“. Es ist ein wirklich toller & spannender Vortrag, der aufzeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns für unser (regionales) Saatgut einsetzen! Gerne diesen Vortrag weiterleiten & bewerben, 100 Menschen können daran nämlich (kostenfrei) teilnehmen! Den Link dafür findet Ihr dann rechtzeitig auf unserer Homepage.

Jedenfalls sind wir gespannt, wie Alles weitergeht & hoffen auf das Beste!

Herzliche herbstliche Ackergrüße,

Ulrike